Justizsenatorin Anna Gallina sagt: "Die Baumaßnahmen stecken in den letzten Zügen. Anfang Mai werden die ersten Gefangenen in die neuen Hafträume einziehen. Gute Haftbedingungen sind entscheidend für eine erfolgreiche Resozialisierung. Die Umbau- und Sanierungsarbeiten in der JVA Fuhlsbüttel waren notwendig, um in den denkmalgeschützten Gebäuden modernen Vollzug gestalten zu können. Wir setzen vor allem auf kurze Wege und effiziente Strukturen. Mit den Baumaßnahmen verbessern sich sowohl die Haftbedingungen als auch die Arbeitsbedingungen für die Bediensteten deutlich. Darüber hinaus treiben wir die Modernisierung des Vollzugs durch unsere Ausbildungsoffensive voran."
Mit Fertigstellung des D-Flügels sind alle vier Flügel von Haus II saniert. Das Hafthaus wird nach dem Umbau des vierten Flügels statt wie bisher 82 über 110 Haftplätze verfügen, davon sind drei barrierearm. Insgesamt wurden im D-Flügel 215 Fenster und Gitter erneuert und in dem Zuge vergrößert. Für die Gefangenen wird das in Zukunft zum Beispiel bedeuten, dass sie durch den Einbau größerer Fenster mehr Tageslicht bekommen. Auch der Bau von zusätzlichen Aufenthaltsräumen und Einzelduschen wurde realisiert.
Der D-Flügel umfasst eine Fläche von über 4.300 Quadratmetern auf fünf Etagen. Nicht nur das Dach wurde erneuert, auch mehr als 34.500 Steine an der denkmalgeschützten Fassade wurden getauscht. Im Innenbereich sind mehr als 8.500 Quadratmeter Wand- und Deckenflächen gestrichen worden. Die Länge der verlegten Stromkabel beträgt 20 Kilometer, weitere 15 Kilometer für die Sicherheitstechnik. Rund zwei Kilometer Wasserleitungen wurden eingebaut, darüber hinaus 124 Waschtische, 114 WCs und 208 Heizkörper.
Baubeginn war im Juni 2019. Das Ziel war eine komplette Sanierung des rund 140 Jahre alten Gebäudes nach modernen Vollzugsstandards. Für die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen wurden rund 7,8 Millionen Euro bereitgestellt.
Nach Abschluss der Bauarbeiten stehen in der JVA Fuhlsbüttel insgesamt 372 Haftplätze zur Verfügung. Sie ist vorrangig zuständig für Strafgefangene mit längeren Freiheitsstrafen und für Sicherungsverwahrte. Insgesamt gibt es in Hamburg sechs Justizvollzugsanstalten an sieben Standorten.