Am Mittwochnachmittag zog ein Unwetter mit Starkregen über das Hamburger Stadtgebiet und forderte die Feuerwehr Hamburg bei zahlreichen wetterbedingten Einsätzen. Vorwiegend war das östliche Stadtgebiet von Bergedorf bis Wandsbek betroffen.

Gegen 16:30 Uhr gingen die ersten Notrufe auf Grund der Wetterereignisse in der Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg ein. Besonders in den Bereichen Bergedorf und Billstedt verzeichnete die Rettungsleitstelle ein stark erhöhtes Einsatzaufkommen. Um zeitkritische und lebensbedrohliche Einsätze zu selektieren, wurde ab 17:40 Uhr erneut eine Priorisierung im Notruf durchgeführt. Dafür wurden speziell geschulte Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg zur Unterstützung in die Rettungsleitstelle alarmiert, um die wetterbedingten Notrufe entgegenzunehmen.

In der Bergedorfer Straße in Hamburg-Lohbrügge wurden zwei PKW an unterschiedlichen Stellen durch umstürzende Bäume getroffen. Die beiden PKW wurden so stark verformt, dass die Insassen die Fahrzeuge nicht mehr selbstständig verlassen konnten und durch die Feuerwehr mit technischem Gerät befreit werden mussten. Da an einer Einsatzstelle nicht ausgeschlossen werden konnte, dass ein weiterer Baum auf einen der PKW stürzen könnte, gestaltete sich die Rettung schwierig und musste durch eine Sonderkomponente für technische Hilfeleistung begleitet werden. Keine der vier Personen wurde bei den beiden Unfällen verletzt. Zwei Personen wurden vorsorglich in eine Hamburger Klinik gebracht.

In der Straße An der Glinder Au im Stadtteil Billstedt wurden die Einsatzkräfte zu beschädigten Bauwerken gerufen. Durch die Zerstörung der Oberfläche einer Brücke der Steinbeker Hauptstraße konnte nicht ausgeschlossen werden, dass die Brücke durch die Wassermassen beschädigt worden war. Der Einsatzleiter ließ die Brücke sperren und forderte eine Fachkraft des Landesbetrieb Straßen Brücken und Gewässer zur Einschätzung der Bauwerksschäden an. Nach einer ausführlichen Begutachtung konnte jedoch Entwarnung gegeben und die Sperrung aufgehoben werden. Ein benachbartes Wohnhaus wurde durch das Wasser so stark getroffen, dass eine Unterspülung nicht ausgeschlossen werden konnte. Die 16 im Haus lebenden Personen wurden durch die Feuerwehr evakuiert und konnten in der näheren Umgebung unterkommen. Das Gebäude wurde im weiteren Verlauf mit dem Einsatzstellen-Sicherungs-System (ESS) des Technischen Hilfswerk auf mögliche Bewegungen überwacht. Etwa 150 Meter nördlich der Brücke wurden Teile eines Garagengebäudes durch die Wassermassen zum Einsturz gebracht. Verletzt wurde niemand.

Im Stadtteil Hamburg-Mümmelmannsberg wurden durch die Starkregenfälle die Kelleranlagen mehrerer Wohnkomplexe geflutet. In den Straßen Rahewinkel und Heideblöck stand in fast allen tiefergelegenen Räumen das Wasser bis zu einer Höhe von 1,50 Metern. Die Tiefgaragen der Wohnanlagen wurden ebenfalls überflutet. Die Feuerwehr Hamburg war zusammen mit dem Technischen Hilfswerk (THW) stundenlang mit den Pumparbeiten beschäftigt. Um die großen Wassermassen aus den Kellerräumen und Tiefgaragen zu bekommen, wurden mehrere Hochleistungspumpen eingesetzt. Auch an dieser Einsatzstelle gab es keine verletzten Personen.

Die Unterbringung möglicherweise zu evakuierender Personen wurde durch den Führungsstab der Feuerwehr in einer nahegelegenen Hochschule organisatorisch vorbereitet, musste jedoch nicht durchgeführt werden.

Insgesamt waren gut 80 Freiwillige Feuerwehren und sämtliche Einheiten der Berufsfeuerwehr sowie das Technische Hilfswerk bis in die Morgenstunden bei rund 900 wetterbedingten Einsätzen im Einsatz für Hamburg.

Editör: Naciye Aslan